Freitag, 5. Juni 2020

2020.03.06 - 21 Vietnam

Inhaltsverzeichnis



Da ich seit meinem letzten Urlaub mit Steffen quasi wieder keinen Tag frei genommen und stattdessen wieder unzählige Überstunden angesammelt hatte (macht Sinn, oder? xD), waren sowohl ich, als auch der Chef, der Ansicht, dass es mal wieder Zeit für einen Urlaubs- und Überstundenabbau wäre. Die Angst, dass ich auf einmal sechs Monate Resturlaub und Überstunden habe, ist halt auch nicht unbegründet. Nicht, dass man plötzlich im Juli für den Rest des Jahres frei nimmt xD
Nachdem aber erstmal wieder kaum Zeit war um überhaupt darüber nachzudenken, wo es hingehen könnte, ging dann doch auf einmal alles recht schnell.
Wer mich kennt, und/oder andere Einträge hier verfolgt hat, wird da ein gewisses Muster erkennen können^^

Relativ kurzfristig entschied ich mich nach der positiven Malaysia-Erfahrung im Vorjahr also für  dreieinhalb Wochen Vietnam.
Vorher wollte aber im Februar auch noch Christin (man findet sie hier des Öfteren im Blog :) ) für ein Wochenende vorbeikommen. Als wir hierzu telefonierten und feststellten, dass unser ursprünglicher Plan Schlittenfahren zu gehen aufgrund der Wetterverhältnisse vermutlich nicht klappen würde, sagte ich spaßeshalber "du kannst ja einfach nächsten Monat mit nach Vietnam kommen". Tja, Christin fand die scherzhafte Idee aber gar nicht so verkehrt, also haben wir nach der Urlaubsklärung mit den Firmen einfach einen Flug gebucht. Wie immer bei mir alles vollkommen spontan und ohne weitere Planung - "Passt schon", meinte ich ^^

Zwar war zu Beginn alles recht entspannt, aber aufgrund der langsam aufkommenden Coronapanik wurde die letzten Tage vor dem Abflug aber dann doch öfter darüber nachgedacht, ob der Flug nun überhaupt noch gehen wird, ob es sinnvoll ist zu fliegen, ob wir extra Versicherungen abschließen sollen usw. Unterm Strich hatten wir aber beide keine Zeit uns wirklich um etwas zu kümmern, daher haben wir es nur geschafft in Saigon eine Unterkunft für die ersten zwei Tage zu buchen und wollten den Rest einfach auf uns zukommen lassen.

Am Tag des Abflugs war sowohl in Deutschland, als auch in Vietnam aber bzgl. Corona noch alles wie gehabt. Es gab absolut keine Probleme beim Hinflug.
Wer nun das Datum in der Überschrift und meine ursprüngliche Aussage mit den dreieinhalb Wochen vergleicht, wird... ach, wisst ihr was, dieses Easteregg könnt ihr behalten xD
Nach dem entspannten Hinflug sollte das wohl unser letzter entspannter Moment sein...
Mehr dazu aber später.

Ho-Chi-Minh-Stadt / Saigon

Kommen wir erst einmal zu unserem ersten Stop in Ho-Chi-Minh-Stadt.
Benannt nach dem nordvietnamesischen Revolutionär und Politiker Hồ Chí Minh, ist HCMC (Ho-Chi-Minh-City) die größte und wirtschaftlich bedeutendste Stadt Vietnams.
Hier leben mittlerweile knapp acht Millionen Menschen, was etwas unter 10% der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Vor der Niederlage der südvietnamesischen Truppen im Vietnamkrieg war sie bis 1975 die Hauptstadt der Republik Vietnam und trug dementsprechend bis 1976 ihren alten Namen Saigon.
Da man durch diverse Dinge in Vietnam immer wieder an die schlimme Vergangenheit des Landes erinnert wird, kommt man um die eine oder andere Geschichtsstunde hier schwer herum.
Weil eine Aufarbeitung der Historie hier aber nicht mein Ziel ist, gehe ich nicht im Detail auf alles ein.
Empfehlen kann ich hier folgende Dokumentation:

Vietnam - Eine bahnbrechende Dokumentation von Ken Burns und Lynn Novick
Netflix-Link

Diese hat eine Laufzeit von unfassbaren 1004 Minuten, was knapp 17 Stunden entspricht.

Wenn man in Vietnam aufmerksam ist, bemerkt man, dass das Land auch heute noch ideologisch etwas gespalten erscheint. Zum ersten Mal fiel mir das auf, als wir eine Busverbindung buchen wollten und immer wieder Saigon anstatt Ho-Chi-Minh-Stadt genannt wurde. Auf meine Frage hin, ob die Person immer Saigon sagt, wurde ich nur etwas missfallend angeschaut und bekam ein "of course!" zurück.
Vermutlich ist hier nicht jeder mit der aktuellen Regierung zufrieden. Aber wer ist das schon?^^
Ich erlaube mir hier kein großes Urteil, da mir auch der detaillierte Hintergrund fehlt.
Selbst eine 17-stündige Dokumentation kann daran nicht viel ändern.
Vor allem, wenn man mal das War Museum in HCMC besucht hat, wird schnell klar, dass Berichterstattung aus diversen Perspektiven erfolgen kann.
Daher ist auch die erwähnte Doku mit Vorsicht zu genießen, da sie eben von Amerikanern produziert wurde.
Die Macher haben logischerweise von beiden Seiten sowohl Kritik, als auch Lob erhalten.
Am besten bildet man sich selbst eine Meinung - falls es einen überhaupt interessiert.

So, aber erst einmal genug von den ernsten Themen. Hier kommen zunächst ein paar Bilder unserer ersten Unterkunft und der Stadt.


© Christin

© Christin


Ngoc Hoang oder auch Jadekaiser-Pagoda



 Kathedrale Notre-Dame von Saigon

Impressionen aus dem War Museum
Hier gab es auch einige verstörende und bedrückende Dinge zu sehen.
Vor allem die Kriegsverbrechen, Foltermethoden und Folgen von Agent Orange waren nicht ohne.
 



© Christin
Da wir ja quasi nichts geplant hatten und nur für zwei Nächte wussten, wo  wir sein würden, war natürlich auch eine längere Planungssession angesagt

© Christin
 Super günstiges und leckeres veganes Essen. Eine Portion inkl. Pho als Vorspeise kostete ca. 1,10€

 
© Christin
Ob das gut geht? -.-

© Christin

© Christin

Danke Christin :)
Hier hatte ich vermutlich gerade den Mochito entdeckt...

 Danke Christin :)
... und hier den Pfirsischsaft xDD

© Christin


Mekong Delta - Ben Tre

Unser zweiter Stopp sollte, nach einiger Planung und Recherche wo man dort überhaupt am besten hin soll, das Mekong Delta sein. Der Mekong, welcher der zwölftlängste Fluss der Welt und der siebtlängste Asiens ist, mündet im Mekong Delta in den Golf von Thailand. Das gesamte Delta hat eine Fläche von über 40.000km² und beherbergt über 21 Millionen Menschen, was beinahe 1/4 der Gesamtpopulation Vietnams ausmacht. Dies liegt vor allem an seinen reichhaltigen Böden und den daraus resultierenden unerschöpflichen Ernten.
Leider gibt es aber neben den positiven Aspekten auch viele negative, welche sich insbesondere in den letzten Jahrzehnten verschlimmert haben. Der Fluss wird über seine 4.350km Länge doch enorm verschmutzt und gerade chinesische Staudämme flussaufwärts lassen das Wasser durch fehlenden Süßwassernachstrom immer wieder salzig werden, was zu Ernteausfällen und Problemen mit der Trinkwasserversorgung führt.
Auch unser Farmstay hatte dieses Jahr damit zu kämpfen und baute gerade eine Frischwasserzisterne, da das Wasser aus dem Mekong auch nach Filtration nicht genießbar war.

Wie eingangs schon erwähnt, besteht das Mekong Delta aus einer riesigen Fläche, was es nicht einfacher machte den richtigen Ort für ein paar Tage Erkundung auszuwählen.

Wir entschieden uns für das etwas ruhigere Ben Tre.

Wir hatten einen etwas abseits gelegenen Farmstay gebucht, wurden aber trotzdem jeden Abend von Karaoke singenden Nachbarn beschallt. Eine für uns enorm seltsame Tradition offenbarte sich hier zum ersten Mal für uns.
Zuerst dachten wir noch, es handele sich um eine Ausnahme, aber offenbar stehen die Vietnamese ungemein auf Karaoke und lassen es sich auch an einem See nicht nehmen eine mobile Boombox inkl. Mikrofon dabei zu haben. Wohlgemerkt nicht unbedingt immer zum Amüsement der Zuhörer xD

Wie dem auch sei, liehen wir uns mehrfach ein Fahrrad und einen Roller, erkundeten die Gegend und machten zudem auch zwei kleine Bootstouren mit, bei denen wir einige lokale Dinge, wie z.B. eine Ziegelsteinfabrik, eine Kokosnuss-Candy-Fabrik und diverse andere interessante Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekamen.
Insgesamt war das schon okay, aber ein zäher Nachgeschmack und leichtes Unbehagen blieb dann doch an diesen Kaffeefahrten hängen.
An jedem Stopp wurde ein Produkt beworben und indirekt erwartet, dass man etwas kauft.
Viele der Produkte waren für einen Reisenden natürlich vollkommen unsinnig zu transportieren. Man wurde zwar auch nicht gezwungen, aber für eine Tour zu zahlen und dann auf einer Kaffeefahrt zu enden, ist auch nicht 100%ig befriedigend.
Aber hey, Meckern auf hohem Niveau. Wir haben durchaus etwas gesehen :)

Hier ein paar Eindrücke aus der besagten Ziegelsteinfabrik

Mit dieser Maschine werden die Ziegelsteine gepresst

In den nachfolgenden Ofengebäuden werden sie dann aufgestapelt und mit Kokosschrot tagelang gebacken







Durchaus interessant so ein Ofen von innen^^
Danke Christin :)


© Christin

Hier werden die fertigen Ziegelsteine dann gelagert

 Weiter ging es über einen der tausenden Arme des Mekong zur Coconut-Candy-Fabrik




Ganz schön viele Kokosnüsse...

... die alle ein Gesicht zu haben scheinen xD




Eine der enorm seltsamen vietnamesischen Traditionen: In Kokoswein eingelegte Cobras und Skorpione. Sieht man hier an jeder Ecke und scheint eine Art Delikatesse zu sein.

Danke Christin :)
Ich vermute hier habe ich gerade meinen neuen Lieblingsalkohol inkl. Einlage entdeckt xD



Weiter ging es mit dem Fahrrad :)


Danke Christin :)


Danke Christin :)



Danke Andre :)

Unsere Unterkunft



Danke Christin :)
Nach skeptischer Begutachtung des Menüs, welches eigentlich nur aus "vegetarisch" und "fleischig" bestand...

Danke Christin :)
... war das Ergebnis dann aber doch sehr lecker :)

Vĩnh Tràng Temple in Mỹ Tho







Mỹ Tho selbst ist dann leider teilweise gar nicht mehr so hübsch anzusehen





Einer der kleinen Kanäle auf der Insel Thới Sơn machte dies dann aber auch wieder wett :)








Danke Christin :)
Nach der ganzen Kaffeefahrts-"Tortur" gibt es erst einmal ein handgemachtes Kokosnusseis...

Danke Christin :)
 ... und danach direkt noch eine frische Kokosnuss. Man will ja auch was Sinnvolles auf so einer Fahrt gekauft haben xD

© Christin

Danke Christin :)


Mui Ne

Nach dem ganzen Grün im Mekong Delta hatten wir eine Abwechslung nötig und entschieden uns dazu die wüstenartigen Dünen von Mui Ne zu besuchen.

In Mui Ne angekommen war unser erstes Ziel der sogenannte Fairy Stream.
Hier kann man entlang eines kleinen und idyllischen Bachs entlang spazieren.
Definitiv einer der schönsten Spaziergänge in diesem Urlaub, auch wenn immer noch zu viele Menschen zu sehen waren und der ein oder andere Shop am Ufer auch hätte im Sinne der Natur weg gelassen werden können.
Aber was soll's, immerhin hatten wir quasi nur Wüste und Dünen erwartet^^

Danke Christin :)




Danke Christin :)
Hier entsteht gerade das Bild darüber^^


Danke Christin :)

Danke Christin :)



Hier, an diesem kleinen Wasserfall, war der Weg dann zu ende








Weiter ging es zu den besagten Dünen (Red Dunes), bei denen wir auch direkt ein paar billige Sandboards angedreht bekamen. War ein bis zwei Mal ganz lustig, aber wirklich spektakulär war das nicht.



Danke Christin :)
Auch hier entsteht gerade wieder das Bild darüber^^



Danke Christin :)

Danke Christin :)

Danke Christin :)
Mit einer Geschwindigkeit von unfassbaren 1,5 km/h ging es hier eine der gefährlichsten Dünenabfahrten in Vietnam herab! Gut, dass uns nichts passiert ist xD



Danke Christin :)

Der Sand war nach den wilden Abfahrten echt überall

Neben den Red Dunes gibt es aber auch noch die White Dunes, welche allerdings etwas außerhalb von Mui ne liegen.
Der Weg dahin ist zwar schön und entspannt zu fahren, aber mit einer Polizeisperre für Touristen versehen. Da ich in anderen Ländern grundsätzlich nicht zu schnell fahre und auch gerade noch auf den Tacho geschaut hatte, bin ich mir sicher, dass ich 20km/h zu langsam anstatt zu schnell war, aber angeblich sind wir über 60km/h gefahren und damit knapp 20 zu schnell.
Alles hier in dieser Situation war sowas von fake, dass es einfach nur gestunken hat.
In Deutschland hätte ich mich hier aus Prinzip lieber verhaften, als mich so verarschen zu lassen, aber die Polizisten sprachen entweder wirklich, oder mit Absicht unendlich schlechtes Englisch.
Jegliche Diskussion mit den Herren war sinnlos und das trotz, dass ich meine Geschwindigkeit sogar per GPS-Tracker beweisen konnte.
Uns wurde dann ein Dokument gezeigt, laut dem wir nun 2.000.000 Dong Strafe zahlen müssten und das Motorrad einkassiert werden würde.
Ich habe den Polizisten böse angeschaut und weiter diskutiert, woraufhin er meinte "no problem, you tourist, you pay small fine. 500.000 Dong and we forget".
Aha! Hat er den Satz auswendig gelernt? Kann er doch Englisch?
Wie dem auch sei, hatten wir keine Lust auf weitere Probleme und haben die knapp 10€ pro Person einfach gezahlt.
Später erfuhren wir dann, dass die Polizeifalle hier bekannt ist und sich die Beamten dort jeden Tag die Taschen an den Touristen füllen, weshalb man das Gebiet umfahren soll.
Naja, nachher ist man immer schlauer, oder wie war das?^^

Danke Christin :)
Hier werde ich quasi abgeführt, nachdem ich mehrfach erwähnte, dass ich nicht zu schnell gewesen sein kann xD
Man zeigte uns dann ein gefälschtes Blitzerfoto, auf dem irgendwas mit "68" stand - lol

Immerhin hatten wir noch nette Aussichten auf dem Weg, auch wenn die Stimmung natürlich gedrückt war :)

Die White Dunes










Danke Christin :)

Danke Christin :)
Hier noch ein typisch vietnamesisches Foto xD
"Das hält schon noch. Ich stelle mal was Schweres rein. Siehste, sieht man doch!"

Da Lat

Nach den Sanddünen von Mui Ne sollte es mal wieder kontrastreich werden, also ging es auf in das Zentrale Hochland nach Da Lat. Auf 1.500m Höhe gelegen, ist Da Lat mit seinen über 300.000 Einwohnern ein gar nicht mal so kleines Örtchen, gespickt mit diversen Sehenswürdigkeiten im Umland, wie z.B. diversen Wasserfällen (die meisten leider sehr touristisch und ohne Schwimmmöglichkeit), Kaffee- und Teeplantagen, u.v.m..

Als wir in Da Lat ankamen, hatten wir mal wieder keinen wirklichen Plan davon, was wir hier überhaupt genau sehen wollten, was wohl offenbar beim Aussteigen aus dem Bus auf unseren Gesichtern geschrieben stand.
Uns sprach umgehend ein Einheimischer an, ob ich denn ein Motorrad fahren könnte und ob wir an einer Tour interessiert wären.
Ich kann ja grundsätzlich und vorallem nach den vorherigen Kaffeefahrten solche Werbe-Überfälle überhaupt nicht leiden, aber der Herr ließ einfach nicht locker und erzählte immer weiter von seinen ach so tollen Touren, während ich versuchte uns ein Taxi zu bestellen.
Nach gut 10 Minuten meinte ich dann, dass er mir einfach seine Nummer geben solle und wir ihn anrufen würden, sollten wir Interesse haben. Insgeheim dachte ich natürlich schon "ist klar..." xD

Da er uns aber auch handgeschriebene deutsche Berichte gezeigt hatte, googelte ich den, wie er sich vorstelle, "Easy Rider Thanh" und fand tatsächlich unglaublich gute Bewertungen über ihn.
Naja, erstmal sollte aber der angebrochene Tag genutzt werden und wir schauten uns etwas in der Stadt um und besuchten zudem den Cam Ly Wasserfall mittendrin.





© Christin
Die Aussicht von der Da Lat Cable Car Station

© Christin
Auch eine Kokosnuss durfte natürlich nicht fehlen :)

Während unserer Tour durch die Stadt sprachen wir natürlich auch über die eventuell anstehende Tour am nächsten Tag mit Thanh und entschieden uns dazu es mal zu versuchen und das Beste zu hoffen, dass es keine erneute Shoppingtour wird. Wir hatten immerhin Zeit und wollten beinahe alle von Thanh angesprochenen Punkte sowieso anschauen.
Zudem sollten uns auch noch zwei Niederländer begleiten.
Es ging also knapp 113km rund um Da Lat, wo wir diverse Attraktionen und gute Aussichten zu sehen bekamen :)
Um es kurz zu machen: Es war überhaupt keine Kaffeefahrt und wir waren sehr froh mit Thanh gefahren zu sein, da er viel über die lokale Kultur, das Land u.s.w. wusste und auch erzählen wollte.

Eine der vielen Aussichten auf dem Weg

Eine Schnitzerei



Eine Töpferei




Die Pongour Wasserfälle





Eine Pfefferfarm


Danke Christin :)

Eine Maracuja-Farm


Thanh sucht uns reife Maracujas :)

Eine der Maracujablüten


Danke Christin :)

Eine Seidenfarm und -spinnerei
Irgendwie verstörend, was hier mit den Seidenraupen gemacht wird.
Diese werden zum Ernten der Fäden bei lebendigem Leibe gekocht...
Tatsächlich war mir sogar neu, dass Seide überhaupt so hergestellt wird.



Die gekochten Seidenraupen, nachdem ihnen der Kokonfaden abgesponnen wurde



© Christin
Eine analoge Lochkartensteuerung für eine der Spinnereimaschinen




Der Elephant Waterfall inkl. angrenzender Pagode








Solche Bonsaibäume gab es hier überall


Danke Christin :)

Dies sind übrigens deren Früchte



Eine Kaffeefarm inkl. Reiswein-Destillerie
Wieder einmal eine sehr interessante Auswahl an Einlagen xD
Wer traut sich? Ich zumindest nicht...



... wenigstens habe ich aber den 80%igen Reiswein probiert. Hier sieht man das Gesicht, welches man direkt nach dem Konsum macht lol
Hätten wir hier gewusst, wie teuer durch die Coronakrise noch Desinfektionsmittel werden würde, hätten wir uns mehr Reiswein mitgenommen, haha xD

Noch eine letzte Aussicht zum Abschluss der Tour kurz vor dem Abendessen

Motorbike-Tour mit Thanh, Boyd und Tuong

Zum Ende der Tour um Da Lat hin sprach Thanh uns dann darauf an, ob wir nicht eine längere, sechstägige Tour nach Hoi An mit ihm und einem Kanada-Deutschen machen wollen würden.
Sechs Tage mit dem Motorrad durchs Land zu fahren und unglaublich viel abseits der abgelaufenen Pfade zu sehen, klang natürlich super, aber wir würden auch einige unserer geplanten Stops auf dem Weg nach Hoi An aufgeben müssen.
Wir baten um einen Tag Bedenkzeit, denn am übernächsten Tag sollte es bereits losgehen.
Zudem war auch noch das Problem, dass wir ja einiges an Gepäck dabei hatten.
Auf mehrmalige Nachfrage hin betonte Thanh immer wieder, dass auch das sperrigste Gepäckstück kein problem sei, da er einen Freund, Tuong, mitbringen würde, der unser Gepäck transportieren würde. Das klang aber schon etwas dubios.
Nicht, dass wir den Jungs nicht vertrauen wollten, sondern eher, da für uns nicht vorstellbar war, wie man auf einem Motorrad unsere beiden riesigen Rucksäcke transportieren sollte.
Nach einigen Stunden der Planung und des Hin- und Herüberlegens entschieden wir uns aber dazu uns der Tour anzuschließen.
Immerhin bekommt dieses einmalige Angebot nicht jeder Tourist :)

Wir stornierten also unsere weiteren Übernachtungen im Guest House und am übernächsten Morgen kamen die beiden früh an, brachten zum einen unser Motorrad vorbei und packten doch tatsächlich die Rucksäcke so auf eines der Bikes, dass ich direkt etwas erleichtert war. Anscheinend echt kein Problem^^


Tag 1

Unsere erste offizielle Handlung war es, Boyd, einen Kanadier, der nach Deutschland auswandert ist und in Berlin wohnt, kennenzulernen.
Direkt beschlossen wir "der ist sympathisch" :)

Da Boyd die Tour, welche wir zwei Tage zuvor bereits mit Thanh absolviert hatten, noch nicht kannte, machten wir diese noch einmal mit. Das war natürlich etwas suboptimal, aber man versuchte, so gut es ging, es für uns nicht als einzige Kopie der vorherigen Fahrt zu organisieren.
Wir bekamen durchaus andere Dinge gezeigt, die teilweise sehr nah an den vorherigen Stops lagen, aber eben doch auf andere Art und Weise interessant waren.


Danke Christin :)
Los geht's^^

Einer unserer ersten Stops war dann z.B. eine Heuschreckenfarm inkl. ... joa, wie soll man es sonst nenn?! Heuschreckenrestaurant!








Danke Christin :)
Wie man meinem Gesichtsausdruck vermutlich entnehmen kann, habe ich mich im Gegensatz zu Tuong nicht getraut xD

© Christin 


Hier werden Kaffeebohnen entschrotet


Eine Drachenfruchtfarm

Eine der Drachenfrüchte

Und eine dazugehörige Blüte

Danke Christin :)
Schnüffeln an einem Zimtbaum^^

Dieses Bild wurde etwas abseits der Hauptstraße aufgenommen und erzählt eine interessante Geschichte, auch, wenn es nur nach einer weiteren Aussicht aussieht.
Und zwar erzählte uns Thanh, dass wir hier auf einen geschützten Regenwaldbereich blicken. Er fragte uns, wie viel Prozent Vietnams wohl noch mit Regenwald bedeckt sind und wir gaben jeweils viel zu hohe Schätzungen ab. Leider habe ich die genauen Zahlen vergessen, aber nach offiziellen Angaben sollen es noch irgendwas um die 20% sein, was aber ganz und gar nicht stimmt.
Nach Quellen im Internet findet man eher 0,6-1%, was mitunter hier von Thanh erklärt wurde. Er fragte uns nämlich auch, was uns hier auffiele.
Und zwar sieht man auf dem Foto mehrere Bereiche, in denen es zwar scheinbar grün ist, aber gar keine Bäume o.Ä. stehen, sondern geheime Kaffeeplantagen.
Diese werden von den Rangern oft jahrelang nicht entdeckt, da diese die Hauptstraßen so gut wie nie verlassen, wenn nicht direkte Rodung von dort aus erkennbar ist.
Selbst wenn aber so eine Plantage entdeckt wird, darf sie nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr einfach so zerstört werden. Zudem kommen Korruption und andere Faktoren ins Spiel, welche dann unterm Strich dazu führen, dass mal wieder eine weitere Plantage illegal entstanden ist, aber bleiben darf / geduldet wird.
Das Ganze wird noch dadurch verschlimmert, dass die Vietnamesen nicht die besten Kaffeebauern sind und nach Thanhs Aussage 40-60% des geernteten Kaffees wegwerfen.
Dies liegt vor allem daran, dass man nur einmal pro Saison erntet, aber hiermit nicht alle Bohnen im gleichen Reifestadium erwischt. Eine mehrfache Ernte ist ist offenbar nicht ökonomisch genug, da man eher auf das schnelle Geld aus ist.
Ergo benötigt man noch mehr Plantagen um überhaupt mithalten zu können.
Irgendwie ein seltsamer Kreislauf, der mich aber leider auch nicht sonderlich überrascht...


© Christin
Damit der Sitz nicht zu heiß wurde, legte Tuong ein paar Bananenblätter auf unser Bike :)

Die nächsten drei Bilder sind von einem Stop in einem kleinen Dorf.
Im ersten sind wir noch ganz gut drauf, wie man sieht.
Dann wurde die Stimmung aber recht schnell seltsam.
Man fühlte sich total fehl am Platz, da Thanh sich ein extrem armes Dorf ausgesucht hatte um uns zu zeigen, wie die Menschen früher einmal lebten.
Dass sie dies heute noch tun, hat viele Gründe, allerdings macht es das Gefühl, wie ein König im Armenviertel zu stehen, trotzdem nicht besser.
Auch, wenn man keine feindselige Stimmung erfahren hat, haben uns trotzdem kaum getraut Fotos zu machen.


© Christin
Hier sieht man eine Einwohnerin, wie sie Blätter und Früchte, die sie im Wald gesammelt hat, sortiert.
In ihrer kleinen Hütte befindet sich alles in einem Raum. Schlafplatz, Küche inkl. Feuerstelle, Lager usw. Alles war schwarz vom Ruß der Feuerstelle, was aber auch die Moskitos fern hält. Trotzdem würde man hier bei uns niemals in einer Hütte ohne Kamin oder Ofen Feuer machen.

Danke Christin :)

© Christin

Nach dem kleinen Dorf wurde die Strecke im Minutentakt abenteuerlicher und wir kamen kurze Zeit später an einem meiner Lieblingsdinge an - einem Creek Crossing xD
"Leider" konnte man nicht einfach durchfahren, sonder musste ein Boot nehmen.
Was für ein toller Spaß :)
Definitiv eins meiner Highlights auf der gesamten Tour!

Danke Christin :)


Danke Christin :)

Danke Christin :)
Was soll da schon schief gehen? "Läuft!", denken wir^^


Tja, da wurden Tuong die ganzen Rucksäcke wohl doch noch zum Verhängnis...

© Christin

Danke Christin :)
... oder? Hmm. Ungefähr zehn Sekunden und 10 Meter später liegt er unter dem Motorrad xD
Ist aber zum Glück nichts passiert und wir haben von spöttischen Bildern abgesehen ;P

Danke Christin :)

Danke Christin :)

Danke Christin :)
Schrecklicher Kack hier... Ich habe gar keinen Spaß und will unbedingt auf die Bitumenpiste zurück!

Danke Christin :)


Nachdem wir uns ja im oben beschriebenen Dorf bereits etwas unwohl gefühlt und zum ersten Mal alle drei Deutsch gesprochen hatten um darüber zu reden, wurde es gegen Abend hin dann noch einmal etwas seltsamer.
Wir kamen in einem weiteren Dorf an, in dem durchaus mehr los war, als im ersten und einige Leute sogar Satellitenschüsseln an den Häusern hatten.
Diese täuschten aber nicht über die auch hier ärmlichen Verhältnisse hinweg. Zu allem Überfluss, dass wir nun als Touristen hier für 15 Minuten "herumlaufen" sollten, hatte Thanh auch noch Süßigkeiten für die Kinder hier mitgebracht, die wir nun verteilen sollten.
Irgendwie ja eine nette Geste, aber es fühlte sich unglaublich falsch an.
Schwer zu beschreiben. Man denkt echt noch nachhaltig darüber nach, wie privilegiert man eigentlich ist...



Danke Christin :)
Hut ab übrigens vor Boyd, der hier die die Regie übernahm!

Weiter ging es in ein kleines Fischerdorf, welches komplett auf dem Wasser liegt, damit Diebe es nicht einfach haben etwas zu entwenden.




Danke Christin :)
Nach dem harten Tag hatten wir uns auch erst einmal ein ausgiebiges Abendessen verdient :)

Tag 2

Immer noch etwas euphorisch von unserem ersten Tag, konnte es ja kaum noch besser werden.
Dass es aber nach dem Frühstück eine unschöne Wendung geben sollte, war uns erst einmal noch nicht klar.
Wir fragten uns bereits, warum Thanh die ganze Zeit telefonierte und nicht mit uns frühstückte.
Nachdem wir fertig waren, kam dann auch die Auflösung der Sache. Er setzte sich zu uns und sagte, dass wir ein Problem hätten.
Christin sagte spaßeshalber "wir fahren nicht mehr nach Hoi An?", "genau" antworte er und lachte nicht... "Alle Hotels nördlich von hier haben uns abgesagt und auch alle Alternativen haben uns abgelehnt. Die gesamte Provinz ist für Touristen gesperrt und wir dürfen auch nicht durchfahren."
Wir waren vollkommen entsetzt und fingen alle an zu googlen, aber Thanh hatte natürlich schon alles Mögliche versucht.
Auch die Nachrichten bestätigten uns dann, dass sich die Coronasituation zuspitzte.
Na toll...
Thanh bot uns daraufhin eine viertägige Tour rund um Da Lat an und versuchte die Stimmung soweit es ging mit Sätzen wie "it's still a nice tour" aufrecht zu erhalten.
Er erklärte uns, wie es weiter gehen sollte und wir willigten natürlich betrübt ein.
Unsere gesamten Reisepläne wurden also durchkreuzt - verdammt!
Von hier an artete der Urlaub dann auch traurigerweise in täglichen Stress bzgl. weiteren Organisationen aus.
Jeden Tag schwirrten Mails der Fluggesellschaften ein, die immer wieder unsere Flüge verschoben und auch auf andere Flughäfen umleiteten. Auch die deutsche Botschaft in Hanoi und das Generalkonsulat in HCMC konnten uns keine Auskünfte darüber geben, wie es weiter gehen sollte und wo man überhaupt noch hin durfte. Es war komplettes Chaos auf der Welt und die Kommunikation mit allen Parteien erwies sich aufgrund des teils schlechten Englisch als enorm strapazierend.

Wie dem auch sei, erst einmal genug davon, denn wir hatten ja noch ein paar Tage auf dem Motorrad vor uns :)





Ein weiteres Dorf. Hier werden immer nur einstöckige Häuser gebaut, welche von Generation zu Generation länger gebaut werden um alle Familienmitglieder zu beherbergen.



Thanh fragt nach, ob wir uns eines der Häuser von innen anschauen dürfen. Wir durften und bekamen viel zu sehen, wie die Einheimischen hier leben. Trotz, dass der Vater kaum etwas hatte und vor kurzem zudem seine Frau verloren hatte, war er sehr gastfreundlich.
In Deutschland kaum denkbar.

Ein weiteres Creek Crossing. Dieses mal aber nicht ganz so spektakulär, aber trotzdem cool^^

© Christin

Eines der vielen Reisfelder auf dem Weg :)







Eine Kakaofrucht. Der weiße Schleim sieht super eklig aus, schmeckt aber einfach süß.


Danke Christin :)
Leicht betrübtes Mittagessen mit diversen Recherchen über das weitere Vorgehen. Aber hey, lecker war's :)

Eine Cashew-Nuss

Dray Nur Waterfall


© Christin
HDR-Edit by myself






Eine alte Brücke über den Srepok River



© Christin

Danke Christin :)

Ein Holzkohleofen inkl. Sonnenuntergang beendete unseren zweiten Tag, welcher trotz nicht perfekter Grundstimmung auch sehr schön war :)




Tag 3

Am nächsten Morgen fuhren wir als erstes zu einer Gummibaumfarm.
Hier wird quasi der Baum spiralförmig nach unten hin von seiner Rinde befreit, wodurch er die Flüssigkeit, aus der nachher das Gummi hergestellt wird, absondert. Aufgefangen wird das Ganze einfach unten mithilfe eines Bechers.
Ganz schön langwierige Sache.




Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen auch etwas abzuspacken^^
Diese Art von Traktor hier ist eins der am meisten in Unfälle verwickelten Fahrzeuge in Vietnam.
Dies liegt zum einen an der fast immer fehlenden Beleuchtung, als auch an der schwierigen Lenkung.



© Christin
Hier sieht man ein Haus, in dem Schwalben zum Brüten angelockt werden.
Nun denkt man vielleicht erst daran, dass eventuell die Eier für etwas verwendet werden. Dies wäre aber ja viel zu einfach und offensichtlich. In Wahrheit hat man es auf die Schwalbennester selbst abgesehen.
Hieraus werden irrsinnigerweise z.B. Suppen gekocht.
Wie man mal auf diese Idee gekommen ist, frage ich mich ernsthaft.
Entweder: "Hey Walfried, wir haben nichts mehr zu essen.", "Warte mal, Irmlinde, ich hab da irgendwo noch nen Schwalbennest gesehen!"
Oder es fiel einfach mal ein Schwalbennest in eine Suppe und man dachte sich "ach, was soll's" xD
Wie dem auch sei, wer's nicht glaubt:
Edible Bird's Nest


Denkmal zum Ho-Chi-Minh-Trail.
Dieser wurde von den Vietcong im Vietnamkrieg verwendet um im Geheimen Güter, Waffen und Nahrungsmittel zu transportieren.
Thanh hatte vorher bei einem anderen Denkmal schon viel hierzu zu erzählen. Über eine Stunde redete er. Ich könnte über einen kleinen Teil der deutschen Geschichte vermutlich nicht so lange sprechen.
Aber auch hier merkte man wieder, dass das Land, zumindest was die Geschichte angeht, leicht gespalten erscheint.

© Christin

Ein Baum auf einer Jackfruit- und Kaffeefarm




Danke Christin :)


Tag 4



© Christin


© Christin
Mal ein kurzer Ausschnitt der Straßenverhältnisse in so manchen Ortschaften.
Leider reicht die Qualität nicht um wirklich die ganzen Schlaglöcher zu erkennen, aber sowas kennt man bei uns definitiv schon lange nicht mehr.


Eine kleine Bambusbrücke



Danke Christin :)

Später am Tag fuhren wir durch Zufall an einer Hochzeit einer Minderheit des Landes vorbei.
Leider weiß ich nicht mehr genau, wie die Gruppe heißt, aber sie stammen wohl ursprünglich aus der Mongolei.
Seltsamerweise waren wir als Ausländer innerhalb weniger Minuten interessanter als die Hochzeit an sich xD
Thanh erzählte wieder einmal viel über die Bräuche dieser Kultur.
Er sagte zudem, dass die Braut hier laut deren Zeitrechnung erst 14 sei und nach unserer sogar erst 13. Der Unterschied liegt darin begründet, dass man bei dieser Gruppe wohl die Zeit vor der Geburt mitzählt.
Definitiv interessant das Ganze, aber für uns aufgrund des geringen Alters der Braut natürlich wieder einmal auch etwas seltsam.
















Hier hört man "singende" Zikaden. Unglaublich laut, was auf dem Video gar nicht richtig rüberkommt.
Thanh kniet übrigens, da es sich hierbei um den "heiligen Stein" oder so etwas handelte. Quasi ein Schrein am Straßenrand.

Eine der Zikaden in Nahaufnahme

Und ihr Freund, die hässliche, versteckte Spinne xD



Danke Christin :)
Was man nicht so alles am Wegesrand findet xD



Etwas Zuckerrohrsaft durfte zum Mittagessen auch nicht fehlen





"Ernten" einer noch nicht 100% reifen Papaya. Schmeckte aber trotzdem gut :)

Der letzte Stop auf unserer Tour, bevor wir wieder nach Da Lat zurückkehren sollten, war dann noch eine Macadamiafarm.



Wir kehrten wieder ins gleiche Homestay ein, in dem wir bereits vorher in Da Lat gewesen waren und empfahlen sogar Boyd, welcher sich auch dankend anschloss.
Wir machten uns noch gemeinsam auf zu einem australischen Burgerladen und beschlossen dann, dass wir uns gegenseitig einen Tag Zeit zum Klären von coronabedingten Problemen geben würden um dann am übernächsten Tag erneut gemeinsam auf eine kleine Wanderung aufzubrechen.

Mittlerweile hatte sich die Coronasituation auch so zugespitzt, dass wir zum Besuch eines Restaurants Masken tragen mussten. Gut, dass unser Host noch welche hatte^^


Da Lat, die Zweite

Fertig von der Motorradtour wollten wir nach dem Essen eigentlich schnell ins Bett, aber die gute Coronakrise hatte uns mal wieder noch fest im Griff.
Wir überlegten hin und her, was wir nun noch tun könnten und wohin die Reise noch gehen könnte - immerhin hatten wir noch nicht wirklich das Meer gesehen - kamen aber ernüchtert zu dem Ergebnis, dass alle Information zu vage waren.
Wir wollten bereits einen Flug nach Phu Quoc buchen um einfach die letzte Woche am Strand zu chillen, aber auch hier machte kurz vor dem Klick auf "buchen" eine letzte Internetrecherche alles zunichte. Ein wenige Stunden alter Artikel sprach von einem kompletten Lockdown Phu Quocs für Touristen.
Na super... Quasi zeitgleich kam dann auch die nächste Mail von Vietnam Airlines, welche uns mitteilte, dass alle Rückflüge nach dem 24.03 eingestellt werden. Wir wollten eigentlich am 29.03 zurück... Danke Corona!
Nach weiterem Hin- und Herüberlegen beschlossen wir, dass es alles keinen Sinn mehr hat und wir den Flug am 21.03 nehmen sollten, bevor noch Weiteres abgesagt wird oder passiert und wir in Vietnam festsitzen.
Zugegebenermaßen gäbe es im deutschen Winter schlimmere Dinge als in einem warmen Land festzustecken, aber in eine vietnamesische Quarantäne will man gewiss auch nicht.
Zudem hatten wir gehört, dass man dort seine Handys usw. abgenommen bekommt - nein danke.
Auch die Stimmung der Einheimischen in Da Lat wurde uns gegenüber im Laufe des restlichen Aufenthalts immer feindseliger.
Es waren Schilder mit Aufschriften wie "Vietnamese Only" zu lesen und man wurde teilweise angeschaut, als hätte man die Pest.
Die Nachrichten hatten nämlich verbreitet, dass Deutschland nun auch Coronaüberträger sei.

Nun ja, wenigstens wollten wir noch unsere letzten Tage genießen und mieteten uns wieder einmal einen Roller.

Hier fuhren wir einen Gebirgspass von Da Lat nach Nha Trang.
Definitiv eine Fahrt wert das Ganze :)
Wir haben aber nur die Hälfte der Strecke gemacht, da wir ja auch wieder zurück mussten und noch einiges zu erledigen hatten.






Am nächsten Tag machten wir uns, wie vorher besprochen, mit Boyd auf den Weg den Lang Biang Mountain zu erklimmen.
Definitiv kein Mount Everest, aber der menschliche Duschkopf war bei der Hitze wieder gut dabei xD





© Christin








Eine Liane im Wald. Einmal entspannt...

... und einmal abspackend^^


Am vorletzten Tag machten wir uns noch auf zum Datanla Waterfall.
Hier wurde quasi ein kleiner Vergnügungspark um einen Wasserfall herum gebaut.
Irgendwie seltsam, aber auch ganz lustig die Fahrt im Bob.
Mit diesem fährt man quasi zum Wasserfall hinab und auch wieder auf das Plateau hinauf.





Danke Christin :)
Hier entsteht gerade vor dramatischem Hintergrund das nächste Panorama xD




Zen Monastery inkl. botanischem Garten









Der Tempel direkt vor unserem Homestay





© Christin
So sah es öfter mal aus, nachdem die Einheimischen mit ihrem Essen fertig waren. Schon interessante Sitten xD

Danke Christin :)

Tja, und dann ging es auch schon wieder auf nach Deutschland.
Leider acht Tage zu früh und nicht alles ist nach Plan (welcher Plan überhaupt? xD) gelaufen, aber es war insgesamt trotzdem ein cooler Urlaub.
Wer sollte ahnen, dass die Coronasituation sich noch weiter zuspitzen sollte?


Die Leute im Flugzeug zurück nach Deutschland definitiv.
Man fühlte sich, als würde man zur Leprainsel geflogen und dort ausgesetzt.
Durchgehende Maskenpflicht, kaum Service und definitiv einer der der unangenehmsten Flüge bisher. Aber wer denkt, dass diese Maßnahmen überzogen waren, war ja auch noch nicht wieder in Deutschland angekommen.
Auch hier spitzte sich die Lage immer weiter zu. Die Grenzen wurden langsam für nicht wichtige Überquerungen geschlossen und Social Distancing wurde neben geschlossenen Restaurants usw. auch immer allgegenwärtiger.
Aber das, was dann am Frankfurter Flughafen passierte, war schon in Anbetracht der Situation einfach wieder traurig.
Es fing damit an, dass der gesamte Flughafen wie ausgestorben war und dadurch auch nur wenige Grenzkontrollschalter offen waren. Die allgemeine Wegführung brachte einen zu den automatisierten für EU-Bürger. Hier hing dann ein in Deutsch geschriebenes Schild auf dem stand "Nur deutsche Staatsbürger".
Das konnten natürlich viele nicht lesen, woraufhin ein komplett entnervter Polizist immer lauter gegenüber den Nicht-Deutsch-sprechenden wurde und immer unfreundlicher sagte "not for you. You go upstairs". Auf Nachfragen "where exactly?" wurde nur mit "UPSTAIRS!" geantwortet.
Ich sagte extra laut "willkommen in Deutschland", was der Herr aber nur meckernd abtat.
Andere Passagiere diskutierten dann auch darüber, dass es wenigstens auch in Englisch hätte gedruckt werden können, zumal selbst die Deutschen nicht wussten, wo denn der andere Schalter gewesen sein sollte.

Nach der "netten" Grenzkontrolle fühlte man sich auf jeden Fall schon wieder heimisch und wir waren schon negativ gespannt darauf, was nun folgen würde.
Ein Empfangskommando mit Coronatest? Eine Befragung darüber, wo man überhaupt gewesen sei? Oder sogar eine Polizeisperre, die einen zu häuslicher Quarantäne zwingt?
Ich hätte fast alles erwartet, aber es passierte... nichts!
Niemand war dort. Nur eine Notbesetzung an Personal und es hat niemanden interessiert.
Man konnte direkt zum Ausgang durch.
Bedenkt man, wie die Nachrichten den Ernst der Lage proklamierten, fiel es nach Abbruch des Urlaubs und dem vollkommenem Desinteresse am Flughafen, durchaus schwer die Situation ernst zu nehmen.
Zurück in Düsseldorf fiel aber auch hier sofort auf, dass alles wie ausgestorben war.
Kaum jemand war auf der Straße unterwegs und der Verkehr war wie aus einer anderen Epoche - nämlich nicht vorhanden.

Schon verrückt, dass wir es überhaupt geschafft hatten etwas Urlaub zu machen :)


Hier nochmal unser gesamter Trip als Google Track